Eigenheim vs. mieten – Ist ein selbst bewohntes Haus ein Investment?

In diesem Artikel geht es um ein beliebtes Streitthema: Die eigengenutzte Immobilie –  ist das ein Investment oder nicht und macht sie Sinn oder sollte man lieber mieten?

 

Konzept: Eigentum statt mieten

Die grundsätzliche Idee für die eigengenutzte Immobilie scheint erstmal sinnvoll und plausibel zu lauten. Zumindest wird das so seit Generation zu Generation weitergegeben. Du pumpst dir Geld bei der Bank, kaufst damit ein Haus und lebst, nachdem du das Jahre lang abgezahlt hast, im Alter mietfrei darin. Du hast also eine Altersvorsorge durch deine eigengenutzte Immobilie aufgebaut.

Das ist zumindest das, was einem die Leute erzählen die das so machen. Wer zum Beispiel dem Investment Punk folgt, der kennt seine krassen Äußerungen dazu warum genau das totaler Quatsch ist und wieso ein „Haus in der Pampa“ der größte finanzielle Fehler ist den du eigentlich in deinem Leben machen kannst.

Meine persönliche Meinung sieht da leider relativ ähnlich aus. Auch wenn ich in einem Haus, was meinen Eltern bzw. der Bank gehört hat, aufgewachsen bin und auch viele Leute im Verwandten- und Freundeskreis eine eigene Immobilie besitzen, denke ich mittlerweile das ein Haus eher ein Konsumgut als ein Investment ist.

 

Kann eine selbst bewohnte Immobile ein Investment sein?

Eigentlich tätigt man ein Investment in ein Asset um Geld zu generieren, aber wenn du das Haus selber bewohnst dann wird es das nicht tun. Außer du hast beim Kauf schon den Gedanken, das Haus zum Beispiel mit 20% mehr Aufschlag weiter zu verkaufen. Wenn du planst da aber bis ins hohe Alter zu wohnen, dann ist das eher nicht der Fall und ein Investment kann es meiner Meinung nach eigentlich nicht wirklich sein. Denn auch ein Auto das du für dich selber nutzt ist kein Investment. Das würde es lediglich ab dem Zeitpunkt werden wo du anfängst das Ding zu vermieten und andere Leute dir Geld dafür geben, dass sie damit rumfahren. Oder wenn du auf einen Wertzuwachs spekulierst (z. B. bei einem Oldtimer).

Somit ist für mich ein selbst bewohntes Haus immer eine Konsumausgabe, selbst wenn das insgesamt günstiger sein sollte als zur Miete zu wohnen. Dann ist das nur eine Konsum-Ersparnis aber kein Investment. Das mögen viele Leute anders sehen. Das mag auch der Banker anders präsentieren, wenn er dir Wohn-Riester und einen Bausparvertrag andrehen will. Meiner Meinung nach ist das Quatsch.

 

Klumpenrisiko

Wenn du dieses Haus jetzt als Investment betrachtest, dann hast du dir hier ein schönes Klumpenrisiko ans Bein gebunden. Du besitzt nur ein Haus, das massiv an Wert verlieren könnte wenn mit dieser einen Anlage etwas passiert. Das ganze ist auch noch mit Kredit finanziert! Es reicht schon, wenn an dem Standort jetzt irgendeine gravierende Veränderung passiert. Wenn ein Flüchtlingsheim, ein Kindergarten oder irgendetwas anderes gebaut wird, was einigen Käufern nicht gefallen könnte, dann kann das den Wiederverkaufswert schon drastisch mindern.

Falls du gezwungen wirst wegen einem beruflich nötigen Standortwechsel das Haus zu verkaufen, dann bist Du ordentlich gekniffen. Der Kauf eines einzigen Hauses, das man dann auch selber nutzt, widerspricht jeglicher Anlageempfehlung nicht alle Eier in einen Korb zu legen. Denn es ist gibt keine Diversifikation.

 

Wertsteigerung einer Immobilie vs. Kosten der Immobilie

Auch wenn das Eigenheim laut meinem Empfinden kein Investment ist, schwärmen viele Leute davon wie viel Wert ihre Immobilien im Laufe der Jahre hinzugewonnen hat. Das mag auch erstmal so aussehen, aber wenn man sich das genau ansieht, dann ist das manchmal vielleicht doch ein Trugschluss.

Die Fehlvorstellung ist zum Beispiel: Du kaufst jetzt ein Haus für 300.000 €, wohnst da zehn Jahre drin und verkaufst das dann z. B. für 450.000 €. Das sieht erstmal super aus – 150.000 € Gewinn! Das werden auch viele Leute dann Jahre nachdem sie das Ding verkauft haben noch so erzählen!

Der Witz an der Stelle ist allerdings schon, wenn sie danach wieder in einen selbst genutztes Haus ziehen, dann geht die komplette Summe und vielleicht sogar noch mehr, wenn man sich vergrößert, fürs neue Haus drauf. Also hast du für den Ausgabe-Posten „Wohnen“ gar nichts gewonnen. Du hast das ganze Geld wieder für ein neues Haus ausgegeben. Wenn man sich das ganze dann allerdings ehrlich ansieht dann wird das schon etwas unschöner und unrentabler.

 

Zinsen und Nebenkosten

Wenn du für das Haus 300.000 € ausgegeben hast, wenn da überhaupt die ganzen Nebenkosten schon drin waren, bleibt es bei dieser Summe im Laufe der zehn Jahre nicht. Was viele Leute gerne unterschlagen oder sich dessen auch gar nicht so bewusst sind, sind nämlich die Zinsen die du über die ganzen Jahre gezahlt hast. Die musst du natürlich auf den ursprünglichen Kaufpreis noch mal schön drauf schlagen, denn das waren auch deine Kosten für dieses Haus.

Man merkt auch, wenn man mit einigen Leuten zur Finanzierung Ihres Hauses redet, dass viele wirklich keine Ahnung davon haben und denken sie hätten einen super Kreditvertrag abgeschlossen. Viele zahlen sich aber eigentlich dumm und dämlich und haben am Ende das Haus sogar zweimal bezahlt, weil sie gar nichts tilgen!

 

Renovierung, Modernisierung, Anbau, Umbau

Auch gerne unterschlagen und vergessen werden die ganzen Renovierungen und Modernisierungen, die man an seinem Haus über die Jahre vorgenommen hat. Wenn du das Haus „besitzt“, dann wirst du da nicht zimperlich sein hier und da 100, 200, 500 oder auch mal 1000 € für irgendeinen Kram auszugeben. Das hättest du bei einer Mietwohnung wahrscheinlich nicht gemacht!

Beliebte Themen sind hier zum Beispiel ein Ausbau des Dachstuhls oder im Keller noch einen Raum bewohnbar zu machen. Die Modernisierung des Bads ist auch beliebt. Da habe ich schon einige Geschichten mitbekommen und zusammenfassend lässt sich sagen: Günstig ist das nie! Das alles muss man auch auf den Preis draufgeschlagen den man ursprünglich für das Haus gezahlt hat.

Ebenfalls kann es einen hart treffen wenn z. B. deine Stadt oder Gemeinde auf die tolle Idee kommt, die Straße zu modernisieren oder zu reparieren die an dein Haus angrenzt. Denn es kann sein, dass du dafür zu Kasse gebeten wirst. Dann geht es nicht um kleine Beträge. Standard sind zwischen 10. und 30.000 €, die man dann zahlen darf. Wenn man für so etwas dann noch einen Kredit aufnehmen muss  wird es noch schlimmer. Denn dann kommen noch mehr Zinsen hinzu.

 

Weitere „kleine“ Ausgaben

Noch dazu kommen Dinge, die du eventuell auch wegen der Immobilie abgeschlossen hast. Beispielweise eine Gebäudeversicherung oder eine Hausratversicherung, die einen größeren Bereich abdecken muss als bei einer Mietwohnung. Auch eine Risikolebensversicherung zur Abdeckung der Restschuld hast du evtl. nur wegen des Hauses abgeschlossen.

Die Grundsteuer und andere Umlagen zahlt man als Mieter zwar auch über die Nebenkosten, aber diese werden wahrscheinlich auch etwas höher ausfallen da das Haus vermutlich größer ist als eine Mietwohnung die du dir genommen hättest. All solche kleinen Sachen, die das ganze insgesamt teurer machen, darf man nicht vergessen.

 

Zwischenfazit

Jetzt haben wir uns den ganzen Haufen Sachen angesehen, vermutlich fallen einem da noch mehr Dinge ein die das Haus eigentlich zu einer teureren Konsumausgabe machen als es auf den ersten Blick wirkt, aber das reicht schon um den Verkauf für 450.000 € schon mal etwas schlechter dastehen zu lassen, als man das am Anfang dachte. Noch dazu musst du als Verkäufer mittlerweile die Verkaufsprovision, zumindest wenn sich ans Gesetz gehalten wird, zumindest zur Hälfte zahlen.

 

Kredit als Hebel ins Ungewisse

Mit der Verschuldung für das Eigenheim hebelst du dich auch irgendwie in die falsche Richtung. Denn das wird Dir nicht aktiv Geld einbringen, das kostet dich für 10, 20, 30 oder im schlimmsten Fall sogar 50 Jahre dein gesamtes Geld wenn die Finanzierung Mist ist .

Das Geld hättest du dann vielleicht besser in eine eigene Firma gesteckt, eventuell auch auf Pump, aber das hätte dir, wenn es gut läuft, richtig viel Geld gebracht. Am Ende muss sich jeder selber fragen was ist jetzt besser: Jahre lang Miete sparen oder vielleicht richtig viel Geld einnehmen, so dass du die Miete einfach scheißegal sein kann und du vielleicht sogar irgendwann so ein Haus einfach bar bezahlen könntest?

Das mag übel klingen, aber kannst du dir ein Haus nicht einfach so ohne Finanzierung kaufen, dann kannst du es dir eigentlich nicht leisten! Da braucht man nicht hergehen und irgendwie ausrechnen, was man sich mit seinem Gehalt an Kredit „leisten“ kann um das Haus zu kaufen. Kannst du es nicht bar bezahlen, kannst du es dir eigentlich nicht leisten und es ist eine unnötige Konsum-Ausgabe oder eine Lifestyle-Entscheidung aber meiner Meinung nach kein Investment.

 

Opportunitätskosten einer selbst genutzten Immobilie

Dann gibt es noch einen Faktor, den ich leider bei vielen vermisse und der irgendwie gar nicht so Beachtung findet. Das sind Opportunitätskosten die ein Haus verursacht. Eine Immobilie ist halt genau das was der Name schon sagt: Immobil! Die nimmst du nicht mit, die steht bis an ihr Ende an der gleichen Stelle und du dann blöderweise auch.

Das heißt, wenn du z. B. die Möglichkeit hättest einen top bezahlten Job plötzlich am anderen Ende von Deutschland anzunehmen, dann musst du das blöde Ding wieder loswerden oder oder du entscheidest dich diese Stelle nicht anzunehmen und da wohnen zu bleiben und verzichtest aber jährlich vielleicht auf 20., 20. oder 50.000 Euro mehr Gehalt.

Bei mir wären das in den letzten Jahren mehr als insgesamt 70.000 € netto gewesen, wenn ich in der Nähe des ersten Arbeitgebers „sesshaft“ geworden wäre und dort noch heute arbeiten würde.

Wenn du das Ding dann schnell losschlägst um umzuziehen, machst du vielleicht sogar noch Miese dabei weil gerade der Immobilienmarkt nicht so gut aussieht oder weil die Verkaufsprovisionen so hoch ist, der Kredit aufgelöst werden muss und du musst halt ein neues Haus am neuen Standort kaufen und das kostet dich Unsummen.

Da wäre es einfacher du kündigst einfach bei deinem Vermieter. Im schlimmsten Fall zahlst du vielleicht drei Monate doppelt Miete, aber stehst am Ende besser da als wenn du das Haus mit riesigem Verlust verkauft hast. Deshalb würde ich sagen, dass dich das Haus eventuell viele Möglichkeiten in deinem Leben kosten kann, da du die nicht wahrnimmst weil du an diesen Ort gebunden bist und dein Haus nicht verkaufen möchtest.

Bei kleinen Gehaltssteigerungen lohnt sich das also schon gar nicht, überhaupt darüber nachzudenken den Wohnort zu wechseln. Im schlimmsten Fall nimmst Du vermutlich sogar eine längere Fahrzeit in Kauf und fährst ein oder zwei Stunden hin und zurück zur Arbeit um in deinem eigengenutzten Haus wohnen zu bleiben. Das heißt, das kostet dich sogar Zeit in der du in einem Nebengewerbe Geld verdienen könntest.

Wenn man auch viel in Eigenleistungen macht, dann wird das auch kräftezehrend sein und du musst dir auch die Frage stellen: Hätte ich in der ganzen Zeit nicht zum Beispiel eine Firma aufbauen können mit der ich viel mehr Geld gemacht hätte als ich es jetzt durch den Selbstbau dieses Hauses gespart habe? Mein Vater hat mir damals weit über 10 Jahre nach der Fertigstellung des Hauses noch gesagt, wie müde er eigentlich seit dem Hausbau ist, wo er nach der Arbeit noch bis spät abends um 23 Uhr auf der Baustelle gehangen hat!

Da kenne ich auch noch dutzende Geschichten, zum Beispiel den Befall des Holzes mit Würmern und solchen Kram der richtig nervenaufreibend war. Wenn du ein Mieter bist, hast du mit diesen Dingen weniger Probleme. Im schlimmsten Fall, wenn alles daneben geht, dann ziehst du einfach aus und suchst dir eine neue Bude. Als Hauseigentümer musst du dich aber um diesen Kram kümmern! Das bindet alles aktiv Zeit, die du nicht hast um Geld einzunehmen oder zu investieren. Wenn ich mir überlege, ich wäre jetzt selber mit dem Haus beschäftigt und würde parallel noch versuchen diese ganzen Online-Projekte zu machen komme ich zu dem Schluss, dass das einfach nicht funktioniert. Da muss man sich echt entscheiden und da muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich dann auf jeden Fall kein Haus, zumindest in Deutschland, haben will, um das ich mich aktiv kümmern muss.

 

Überholtes Konzept?

in Zeiten, in denen viele Leute eine Weltreise machen, ins Ausland gehen, im Homeoffice arbeiten und von überall auf der Welt arbeiten können, ist es vielleicht einfach ein überholtes Konzept an einem einzigen Ort sesshaft zu werden und sich für die Dauer von 50 Jahren ein Haus dahin zu stellen, was dann nachher eventuell auch die Verwandtschaft, z. B. als Erbe, gar nicht wirklich haben will. Die nächste Generation hat auf dieses Konzept eventuell keinen Bock. Früher war es durchaus auch für den Normalverdiener möglich ein Haus zu kaufen, das er auch bei Lebzeiten abzahlen konnte. Mittlerweile sind die Finanzierungen teilweise sogar schon so ausgelegt, dass das kaum möglich ist, wenn man eigentlich so gut wie nichts tilgt sondern nur noch Zinsen zahlt.

 

Abhängigkeit

Wenn ich daran denke, dass mein Vater als Alleinverdiener mit einer Familie mit vier Kindern ein Haus abbezahlen konnte und auch noch an der Börse investiert hat, ist für mich undenkbar. Da ich mir das mal ausgerechnet habe und selbst für so eine Doppelhaushälfte zehn Jahre mein komplettes Gehalt, ohne Zinsen zu berücksichtigen, für draufgehen würde um das Ding zu kaufen, kann man sich überlegen wie lange man an sowas zahlen darf. Wenn man sich aber sagt es ist mir eigentlich egal, ich will eigentlich auch nicht unbedingt ein Haus wirklich besitzen, dann kann man natürlich auch „Mieter der Bank“ werden und sich sagen ich zahle das Ding eh nicht ab. Dann ist die Bank halt der „Vermieter“. Dann können die Erben das irgendwann ausschlagen und gut ist. Dann bleibt die Bank vielleicht auf dem Rest der Schulden sitzen und man hat halt zu Miete im eigenen Haus gelebt. Man muss sich dessen nur bewusst sein, was man da macht.

Für Vater Staat sind natürlich Leute, die sich ein Eigenheim kaufen, was man auch mit irgendwelchen Fördermitteln bezuschusst bekam, die super Bürger. Denn sie machen vor allen Dingen eins: Sie machen sich abhängig von ihrem Arbeitseinkommen und haben sich daran wirklich festgenagelt selber jahrelang arbeiten zu müssen um dieses Haus jetzt abzubezahlen! Und das mag der Vater Staat natürlich ganz gerne, denn das sind kalkulierbare Steuereinnahmen und Leute die unser tolles Rentensystem und den ganzen Sozialapparat schön mit Geld am Leben halten… weil sie es müssen!

 

Eigenheim als Altersvorsorge?

Es ist übrigens auch ein kleiner Trugschluss im Alter komplett „mietfrei“ wohnen zu können dank der selbst genutzten Immobilie. Das kannst du nicht, denn die Grundsteuer wirst du auch als Rentner zahlen und auch an den weiteren Nebenkosten kommt man nicht vorbei. Lediglich eine Kaltmiete hat man nicht.

Das selbst genutzte Haus ist meiner Meinung nach absolut keine Altersvorsorge. Das wird immer wieder gerne erzählt, aber ich bin da komplett anderer Meinung, weil ich das auch anders mitbekommen habe. Das erste große Problem ist, dass Altersvorsorge für mich bedeutet, dass im Alter Geld brauche um über die Runden zu kommen. Das Haus ist halt eine Immobilie und die kannst du nicht in Stücken verkaufen, wenn du das Geld brauchst. Wenn z. B. eine Arztrechnung über 5000 € reinflattert, was willst du dann machen? Willst du anfangen einzelne Fenster des Hauses zu verkaufen um die Rechnung zu bezahlen? Das macht für mich absolut keinen Sinn! Da finde ich es sinnvoller man hat einen Kapitalstock, an dem man sich bedienen kann i

Bei meinen Großeltern habe ich erlebt, dass das Haus auch meistens im Alter an sich keinen Sinn macht. Denn platzmäßig ist es dann meistens überdimensioniert und der Großteil des Tages wird sowieso in einem einzelnen Raum, nämlich im Wohnzimmer, verbracht. Dafür wird dann eine riesige Bude beheizt, also richtig Geld verfeuert, obwohl man das eigentlich nicht mehr nutzt.

Deshalb wäre meine persönlicher Rat das Haus, wenn man dann in Rente geht oder besser noch wenn die Kinder alle ausgezogen sind, sofort loszuschlagen und sich irgendwas kleines zu suchen, wo man auch nicht viel Pflegeaufwand hat. Denn dieses Haus wird für viele alte Leute zu einer richtigen Belastung um die man sich dann kümmern muss oder es unterlasst und z. B. den Keller schimmeln lässt.

 

Entscheidung für die selbst genutzte Immobile getroffen?

Neubau, Altbau, selbst bauen mit Eigenleistung?

Wenn man sich für die eigengenutzte Immobilien entschieden hat, gibt es noch die Frage ob es ein Neubau, Altbau oder sogar ein Neubau mit viel Eigenleistung, also selber bauen, werden soll.

Meine persönliche Meinung da ist auch, dass man es möglichst vermeiden sollte selber zu bauen oder viel selber zu machen. Man sollte es vor allen Dingen vermeiden sein absolutes Traumhaus zu bauen. Denn wenn man auf die Idee kommt das zu bauen, wo man richtig Bock drauf hat und z. B. eine abenteuerliche Anordnung der Zimmer hat oder auch eine abenteuerliche Gestaltung der Räume, dann passiert vor allen Dingen eins: Man mindert die Chance schnell einen Käufer für diese Immobilie zu finden, der genau Bock auf das hat was du dir da vorgestellt hast. Da ist es besser du baust so ein 08/15-Ding Ding oder bleibst zumindest so in dem Rahmen, was so als Standard gilt und schnell einen Abnehmer finden wird.

Aber wenn zum Beispiel das Klo mitten im Wohnzimmer steht, dann wird das eher weniger Leute begeistern, die sagen „die Immobilie will ich sofort so wie sie ist haben“. Damals haten wir Nachbarn, die haben sich ein recht großes Haus gebaut, hatten aber einen sehr kleinen Garten und haben dann leider beim Verkauf festgestellt, dass Familien mit vielen Kindern normalerweise einen großen Garten suchen. Das hat dann natürlich das Kaufinteresse ordentlich geschmälert hat und die Bude wurde am Ende für 100.000 € weniger als gedacht verkauft.

 

Sunken Costs

Noch dazu hast du beim Kauf eines Hauses oder beim Bau eines Hauses einen riesigen Posten, der vielen im Vorfeld auch nicht ganz klar ist, nämlich „Sunken Costs“. Das sind Kosten, die dadurch verursacht werden, dass du dir denkst „ach ich baue jetzt gerade ein Haus und habe eh schon so viel Geld reingesteckt, die 5000 Euro mehr machen es jetzt auch nicht mehr aus“. Man nimmt dann die bessere Tür oder die besseren Fenster oder am Ende sind es doch die Fliesen mit dem Muster, was noch mal schöner aussieht, die aber leider wesentlich teurer sind. Aber man ist gerade „einmal dabei“, also macht es nichts und das Haus wird standardmäßig sowieso 50.000 € teurer als ursprünglich angesetzt wurde.

Da kann man mit den meisten Leuten reden und das Ergebnis wird meistens das Gleiche sein: Das Haus war am Ende teurer als man es ursprünglich geplant hat. Ob das jetzt 10., 20. oder 50.000 € waren ist erstmal egal. Aber wenn man für sich selber etwas baut oder gestaltet, dann wird es am Ende immer teurer. Denn während des Baus hat man immer noch mal irgendwelche tollen Einfälle oder sieht irgendetwas anderes was gefühlt auf die Gesamtsumme gesehen minimal teurer ist und nicht mehr so den großen Unterschied macht, hinten raus aber natürlich für mehr Zinszahlungen und eine längere Abtragungsdauer des Kredits sorgt.

So ähnlich ist das auch beim Auto. Sagen wir du siehst ein Auto, das als  Basismodell 10.000 € kostet. Du denkst das ist günstig. Dann sitzt du im Autohaus und sagst aber, du hättest aber gerne auch dieses und jenes Feature. Dann wird der Verkäufer sagen, dass das aber nur in dem Sportpaket drin ist und das kostet nur 1500 € mehr. Dann sagst du „gut ich will es unbedingt haben“ und dann würde der sagen „aber für noch mal 500 € mehr gibt es noch dieses Feature und 250 € dann noch mal oben drauf, dann haben sie noch das und jenes“ und am Ende zahlst du 15.000 €. Du denkst du hast einen super Deal gemacht, weil du für „nur“ 5000 € mehr  all diese Features bekommen hast.

Noch dazu kommt, wenn du dir jetzt ein großes Haus holst, du Gefahr läufst dieses mit Schrott, den man nicht unbedingt braucht, vollzustellen. Also man würde noch mehr Geld auszugeben für Dinge, für die du jetzt Platz hast, die du aber nachher nicht nutzen wirst. Bestes Beispiel sind da so Schnappsideen, wie der eigene Sportraum oder irgendwas was du dir ausbaust und dann vielleicht einmal im Jahr nutzt. Hier muss man sich immer überlegen, ob es das wert ist oder ob man nicht einfach eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio abschließen kann und da über die Jahre gesehen immer noch weniger zahlt,  als wenn man sich zum Beispiel einen kompletten Kellerraum als Fitnessraum ausbaut. Ein weiteres gutes Beispiel waren Nachbarn die damals einen riesengroßen Pool in ihrem Garten gebaut haben und dann nutzt man das halt einmal im Sommer anstatt ins Freibad zu fahren für ein paar Euro Eintritt.

 

Zu groß, zu klein?

Meistens hast du auch ein Problem bei der selbst genutzten Immobilie: Du kaufst entweder unter- oder oder überdimensioniert. Sobald das nächste Kind da ist, hast du irgendwie zu wenig Kinderzimmer. Oder du kaufst du sofort ein übergroßes Haus und hast dann die nächsten fünf Jahre noch keine Kinder. Dann ist das auch irgendwie doof gewesen. Wenn du mietest, dann kannst du immer in die passende Immobilie umziehen und hast nicht z. B. jetzt fünf Jahre lang Räume leer stehen und fängst an die zuzumüllen. Im Alter haben dann auch deine Kinder weniger von dem Mist, den du für wertvolle Stücke gehalten hast, zu entsorgen wenn du da raus musst ins Seniorenheim und die Immobilie veräußert wird um mit der Kohle dann deinen Aufenthalt im Seniorenheim zu zahlen.

Noch dazu ist eine Immobile auch echt bescheiden mitzunehmen, falls sowas wie ein Krieg auch in Deutschland ankommt. Deshalb habe ich lieber ein Aktiendepot das schichte im Notfall halt auf irgendwelche ausländischen Broker um. Die Immobilie ist dann vielleicht wertlos und zerstört. Insgesamt ist es auch einfacher allem möglichen den Rücken zu kehren und seine sieben Sachen zu packen, wenn du nicht eine Immobilie verkaufen musst. Im schlimmsten Fall haust du einfach aus einer Mietwohnung ab und musst vielleicht für drei Monate noch Miete zahlen oder ein paar Nachmieter suchen. Aber du kommst immer relativ schnell aus einer Mietgeschichte raus.

 

Faktor Mensch

Zum Schluss habe ich noch eine wichtige Fragestellung die sich jeder bzw. eher gesagt jedes Paar stellen sollte was auf die Idee kommt ein Haus zu kaufen denn da kenne ich auch genug Geschichten die nicht gut ausgegangen sind weil sowas im Vorfeld auch nie betrachtet wurden ist stellt euch die Frage was passiert eigentlich mit dieser Immobilie wenn es mit uns nicht funktioniert und wir nach fünf Jahren leider uns trennen die Wege auseinander gehen aber wir zusammen ein Haus am Bein haben für das wir noch die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre eigentlich zahlen müssen und einer jetzt leider keine Bleibe mehr hat

das sind Dinge die sollte man sich wirklich im Vorfeld überlegen wenn ich dir diesbezüglich vielleicht ein bisschen die Augen öffnen konnte oder weitere Punkte zum Nachdenken bezüglich des Eigenheims geben konnte

 

Fazit zum Eigenheim

Ob sich ein Eigenheim finanziell lohnt ist eine komplexe Berechnung und es dürfte bei vielen Leuten beim genauen Hinsehen und Nachrechnen schlechter aussehen als sie es selber vermuten. Allerdings müssen Mieter günstiger wohnen und das Geld, das diese nicht für die Hausabzahlung aufwenden auch wirklich Investieren um einen Vorteil zu haben!

 

 

Tobias Langner

Tobias Langner

Mein Name ist Tobias und ich blogge hier über meinen und hoffentlich auch deinen Weg raus aus dem Hamsterrad in ein finanziell sorgenfreies Leben! Derzeit arbeite ich hauptberuflich noch in einem normalen 9-to-5-Job im IT-Bereich. Das soll sich aber langfristig ändern!

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