Netflix-Aktie: Kurs abgestürzt – Minus 90%!? Das steckt hinter dem Kurs-Rutsch

Beim Blick in das Depot kann einem dabei erst mal mulmig werden: Der Kurs der Netflix-Aktie dürfte um ca. 90 % gefallen sein! Es besteht aber keinerlei Grund zur Sorge, denn das Ganze ist nur ein Anzeigefehler.

Am Freitagabend habe ich bei der Consors Bank unsere Netflix-Position noch normal mit zwei Aktien angezeigt bekommen. Allerdings entspricht diese Stückzahl nicht mehr der Realität. Denn, wie es vielleicht dem ein oder anderen Aktionär entgangen ist, hat Netflix einen sogenannten „Aktien-Split“ durchgeführt. Das klingt erst einmal ungut, ist aber eine ganz normale Aktion an der Börse und für bereits investierte Aktionäre hat das auch keinerlei negative Auswirkung. Außer die Leute verkaufen in Massen die Netflix-Aktie und bringen den Kurs dadurch tatsächlich zum Fallen.

Tatsächlich wird bei einem solchen Aktien-Split die Menge der Aktien erhöht. Das bedeutet, dass der Kurs der Aktie an die neue Stückzahl angepasst wird. Aktionäre bekommen in diesem Fall im Verhältnis 1:10 weitere „neue“ Netflix-Aktien in ihr Depot gebucht und haben wieder denselben Gegenwert wie zuvor. Dies kann allerdings erfahrungsgemäß je nach Broker/Bank zu Fehlanzeigen am ersten Tag führen, weil die neue Stückzahl noch nicht korrekt eingebucht ist und angezeigt wird, der Kurs sich aber schon im Verhältnis 1:10 verändert hat. Dadurch kommt es zu diesem rein optischen Absturz um heftige 90%. Dies legt sich allerdings nach kurzer Zeit.

Für unsere zwei Netflix-Aktien bedeutet das also, dass wir irgendwann im Laufe des Tages stattdessen 20 Netflix-Aktien im Depotbereich der Consors Bank sehen werden.

 

Was ist ein Aktien-Split überhaupt?

Ein Aktien-Split ist eine Maßnahme eines Unternehmens, bei der die Anzahl der ausgegebenen Aktien erhöht wird, ohne dass sich der Gesamtwert des Unternehmens ändert. Auch an den Fundamentaldaten des Unternehmens ändert sich somit nichts. Einfach gesagt: Die „Stücke“ werden kleiner, dafür bekommst du mehr davon.

Hier noch einmal die wichtigsten Punkte:

  1. Verhältnis

    • Ein Aktien-Split wird in einem bestimmten Verhältnis durchgeführt, z. B. 1:10.

    • Das bedeutet: Jede Aktie wird in 10 neue Aktien „aufgeteilt“. Wer vorher 10 Aktien hatte, besitzt danach 100.

  2. Kursanpassung

    • Der Kurs der einzelnen Aktie sinkt entsprechend. Bei einem 1:10-Split teilt sich der Kurs also durch 10.

    • Der Gesamtwert deines Depotanteils bleibt gleich, weil du jetzt mehr Aktien zu einem niedrigeren Preis hast.

  • Vor dem Aktien-Split: 10 Aktien zu je 500 € → Gesamtwert 5.000 €

  • Nach 1:10-Aktien-Split: 100 Aktien zu je 50 € → Gesamtwert 5.000 €

 

Wozu dann so ein Aktien-Split?

  • Psychologischer Effekt: Aktien werden für Kleinanleger „erschwinglicher“. Wobei der niedrigere Preis pro Aktie nur optisch ist, da man über Sparpläne auch Bruchteile von Aktien kaufen kann. Mehrere „günstige“ Stücke wirken aber oft attraktiver als ein hoher Einzelkurs. Es sieht natürlich einfach nach mehr aus, wenn man 20 statt zwei Anteilen an etwas besitzt. 20 Kuchenstücke klingen auch erst einmal besser als zwei!

  • Höhere Liquidität: Es wird leichter, die Aktie zu handeln. Die Aktie von Berkshire Hathaway ist ein extremes Gegenbeispiel. Aufgrund ihres extrem hohen Preises ist sie schwieriger zu handeln. Dies war von Warren Buffett wohl genau so beabsichtigt.

  • Je nach Kriterium eines Indizes wird die Aktie z. B. aufgrund des veränderten Kurses in diesen aufgenommen. So geschehen auch beim Aktien-Split der Tesla-Aktie. Da ETFs Indizes abbilden, musste die Tesla-Aktie z. B. stark eingekauft werden.

 

Kurs-Entwicklung nach dem Aktien-Split

Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich der Aktienkurs nach einem einem Aktien-Split weiter positiv entwickelt. Insbesondere da sich an den Daten des Unternehmens nur wegen des Aktien-Splits rein gar nichts geändert hat. Allerdings ist die Börse irrational und viele Anleger lassen sich tatsächlich von dem wie ein Sonderangebot wirkenden Preis zum Kauf verleiten!

Ebenfalls für Anfänger kann dies einfach verwirrend sein und zu überstürzten Käufen oder Verkäufen der gesplitteten Aktie führen. Immerhin werden z. B. sogar falsche Aktien gekauft, die vom Namen her einem Hype-Unternehmen gleichen. Dies geschah beispielsweise während der Pandemie mit den Aktien des Unternehmens „Zoom“.

 

Fazit zum Aktien-Split der Netflix-Aktie

Bei Netflix ist dies schon der zweite Aktien-Split in der Unternehmensgeschichte. Die Zahl der Aktien wurde bereits am 14. Juli 2015 im Verhältnis 1:7 gesplittet. Bei anderen großen Unternehmen wie Microsoft oder Apple, aber auch Amazon, gab es schon mehrere Aktien-Splits.

Ich persönlich habe vor einem Aktien-Split bei Tesla, nVidia, Amazon und auch bei Alphabet (Google) zugegriffen und die Kurse sind danach weiter gestiegen – um mehr als 100%! Genau aus diesem Grund habe ich ebenfalls bei Netflix vor dem Split die Aktien gekauft! (Keine Anlageberatung!)

Tobias Langner

Tobias Langner

Mein Name ist Tobias und ich blogge hier über meinen und hoffentlich auch deinen Weg raus aus dem Hamsterrad in ein finanziell sorgenfreies Leben! Derzeit arbeite ich hauptberuflich noch in einem normalen 9-to-5-Job im IT-Bereich. Das soll sich aber langfristig ändern!

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